Wissenswertes zu Microgreens
Microgreens sind besonders junge Pflanzen, die etwa 10-14 Tage nach der Aussaat kurz über der Erde geerntet werden. Sie bestehen dann aus einem Stengel der zwischen 5-10cm lang sein kann und den Keimblättern sowie oftmals dem Ansatz der ersten echten Blätter. In den USA werden bereits seit den frühen 1990er Jahren Microgreens produziert, und haben sich dort besonders in der gehobenen Gastronomie und bei ernährungsbewussten Privatpersonen etabliert. Bei uns sind Microgreens noch ein recht junger Trend, der sich erst in den letzten 3-4 Jahren richtig entwickelt hat. In Deutschland gibt es in einschlägigen Medien jetzt bereits seit ein paar Jahren auch eine vermehrte Berichterstattung über Microgreens, die sich allerdings häufig auf den privaten Anbau auf der heimischen Fensterbank beschränkt.
Am besten zu vergleichen sind die jungen Pflanzen mit Keimlingen und den besten Zugang zu der Thematik schafft man meistens über die altbekannte Kresse. Diese wird als Keimling nach etwa einer Woche geerntet. Microgreens dürfen noch etwas länger wachsen und zeigen dann oft den bereits erwähnten ersten Ansatz von echten Blättern. Besonders zu erkennen sind diese bei Sonnenblumen und den Rankblättchen der Erbsen.
Und was macht die Microgreens jetzt so besonders?
Microgreens enthalten die geballten Nährstoffe des Samens und bilden diese im Keimungsprozess weiter aus. Sie weisen dadurch eine vielfache höhere Konzentration an Nähr- und Vitalstoffen auf, als zum Beispiel das ausgewachsene Gemüse oder der Samen selbst. Auch wenn Microgreens nur in seltenen Fällen das ausgewachsene Gemüse auf dem Teller ersetzen werden, vielleicht als Salat aus Sonnenblumen in kombination mit weiteren Sorten, sollte dennoch jeder mal darüber nachdenken ob er diese kleinen Greens nicht auch mal probieren will. Die Nährstoffkonzentration allein rechtfertigt die Einordnung von Microgreens als “Superfood”, wir würden uns aber auch darauf beschränken, hervorzuheben das Microgreens einfach super gesund sind! Insbesondere in unserer schnelllebigen Zeit können sich ernährungsbewusste Menschen durch verzehrfertige Microgreens und deren hervorragende Kombinierbarkeit mit anderen Lebensmitteln schnell, einfach und lecker mit essentiellen Nährstoffen versorgen. Durch die Vielzahl von Pflanzen, z.B. verschiedenes Gemüse oder Getreide, die sich zur Anzucht als Microgreen eignen wird es auf dem Teller zudem auch nie langweilig. Für jeden ist etwas dabei, ob man es nun schärfer, würziger oder auch süsslicher mag. Für Gastronomen und ambitionierte Hobbyköche bieten die Microgreens weitere Möglichkeiten den Speisen durch Ihre Optik und Textur mehr tiefe oder eine neue Dimension zu verleien.
Nicht zu vernachlässigen ist, dass klassisch angebaute Microgreens weniger anfällig für Lebensmittelinfektionen als zum Beispiel Sprossen sind, mit denen Microgreens durch ähnliche Verwendungsmöglichkeiten oftmals gern verglichen werden.
Noch etwas in eigener Sache
Als ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter ist es für uns selbstverständlich, jegliche Aussagen auch durch fundierte Daten untermauern zu können und unsere Vorgehensweisen an geltenden Bestimmungen und aktuellen wissenschafltichen Erkenntnissen zu orientieren. Wie so oft in der Wissenschaft und im Leben braucht es für Forschung und Fortschritt gute und zwingende Gründe. Diese haben scheinbar früher gefehlt so dass es anfangs nur wenige Untersuchungen zu Microgreens gab. Diese konnten zwar durchweg die hohe Nährstoffkonzentration bestätigten, belichteten aber nicht die anderen Aspekte die mit dem Anbau von Microgreens verbunden sind, wie zum Beispiel die Lebensmittelsicherheit. Ein wachsendes wissenschaftliches Interesse daran, wie das Leben im urbanen Raum und der gesellschaftliche Wandel in Zukunft aussehen könnte und damit verbunden die Thematik der Nahrungsmittelproduktion im urbanen Raum hat dazu geführt dass es in den letzten Jahren auch wieder ein erhöhtes wissenschaftliches Interesse an Microgreens gibt. Wer sich dafür interessiert wie wir zu unseren Aussagen zu den einzelnen Nähr- und Vitalstoffen der einzelnen Microgreens kommen, kann sich am Ende dieser Seite gern mal durch die Veröffentlichungen klicken. Wir haben für euch eine kleine Auswahl verlinkt.
Interessante Quellen
open source:
Choe et al. 2018: The Science behind Microgreens as an Exciting New Food for the 21st Century
leider hinter einer paywall (vielleicht hat der ein oder andere Zugriff über ein Universitätsnetzwerk):
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